Nikhil Vettukattil entwickelt eine Mehrkanal-Video- und Klanginstallation mit dem Arbeitstitel „Decade 2014-2024“. Das Werk besteht aus einer Video Arbeit die über drei Bildschirme verteilt ist, in dem geschnittenes Nachrichtenmaterial, neu abgemischte und gesampelte Musik, Vorträge und politische Reden zusammenmontiert und neu abgemischt werden. Ton und Bild überschneiden sich, um unerwartete visuelle und auditive Gegenüberstellungen zu schaffen, die nicht-lineare Wege aufzeigen, um über Beziehungen zwischen scheinbar unverbundenen Objekten und Ereignissen nachzudenken.
Die Ausstellung lädt dazu ein, über das Quellenmaterial nachzudenken, darüber, wie wir die jüngste Vergangenheit kollektiv erzählen, Gegenerzählungen aufbauen, Zeitleisten erstellen, Texte und Bilder kollektiv arrangieren oder vergangene Ereignisse im Lichte unserer aktuellen politischen Situation neu untersuchen können.
Das Projekt hat eine kosmopolitische Perspektive und konzentriert sich dennoch auf bestimmte Themen innerhalb der Umwelt- und Befreiungsbewegungen, der feministischen und LGBTQI-Kämpfe, der indigenen und dekolonialen Geschichte und der Grenzpolitik, die alle aus bestehenden digitalen Archiven stammen. Diese werden in einer sehr subjektiven, tangentialen und fragmentarischen Weise verarbeitet. Die Absicht ist es, spekulative Verbindungen zwischen Geschichten herzustellen, die oft isoliert betrachtet werden, anstatt Teil eines intersektionalen Netzwerks von sich gegenseitig verstärkenden und globalen Prozessen zu sein.
Bio: Nikhil Vettukattil ist Künstler*in und lebt und arbeitet in Oslo. Durch eine Reihe von Medien wie Klang, Installation, Performance, Text, Skulptur und Video hinterfragt Nikhil Darstellungs- und Repräsentationsformen sowie Bilderzeugungsprozesse in ihrer Beziehung zu gelebten Erfahrungen. Nikhil studierte am Central St. Martins in London und am Center for Research in Modern European Philosophie (CRMEP). Zu den jüngsten Ausstellungen gehören Hothouse Flowers, Podium, Oslo (2024), Postproduction, Studiengalerie 1.357 Goethe-Universität, Frankfurt (2023), Contaminators (mit Halvor Rønning), FELIX GAUDLITZ, Wien (2023) und Claustrophobia Alpina III, Ford, Genf (2023). Nikhil ist Gründungsmitglied von The Institute for Scene Experiments. Zu den nächsten Einzelausstellungen gehören Oslo Kunstforening, Oslo, Arcadia Missa, London und AGIT, Berlin.